DIE 30-ZEILEN-KRITIK, Tagblatt der Stadt Zürich
«Kunst sollte immer so sein. Man steht hier vor einer riesigen Installation. Weisses Papier kräuselt sich unmerklich...
DIE 30-ZEILEN-KRITIK, Tagblatt der Stadt Zürich
«Kunst sollte immer so sein. Man steht hier vor einer riesigen Installation. Weisses Papier kräuselt sich unmerklich auf und wieder zu. Die Wand raschelt und rauscht, es klingt nach Regen oder Herbstblätter im Wind. Und dann sieht der Besucher, was dahinter steckt: Hunderte von Metallseile bewegen das Papier, alle mit dem Computer programmiert. Es überkommt einen ein Aha-Moment, der nicht definierbar ist. Die Faszination liegt beim Widerspruch zwischen des Menschen Fähigkeit alles zu kalkulieren und der Kraft des Lebens. Einzig der Mensch, in diesem Fall der Gast, vereint beides durch seine Wahrnehmung.
Das Haus Konstruktiv landet mit dieser Kooperation mit dem Artists-in-Labs Program ICS/ZHDK einen Volltreffer. Da sind Sekundenzeiger, die sich dank der Schwerkraft bewegen. Magnete die Bildmonitoren deformieren. Und die Zeichnungen eines Blitzes. Bei jeder Installation versteht unser Hirn die geordnete Struktur dahinter. Und doch ist da immer noch ein Funke Unordnung, eine Abweichung. Das Unfassbare beflügelt. Toll.»
«Quantum of Disorder» bis 10. Mai im Museum Haus Konstruktiv |